Der optimale Fußboden für einen Wintergarten
Der Wintergarten ist für viele Hausbesitzer ein ganz besonderer Raum, den sie mit Ruhe, Gemütlichkeit und der Nähe zur Natur verbinden. Deswegen liegt ihnen auch die Einrichtung dieses Raums sehr am Herzen. Der Wintergarten soll aber nicht nur ästhetisch ansprechend und maximal gemütlich gestaltet, sondern seine Einrichtung soll idealerweise auch funktionell und am besten nicht zu teuer sein.
Gerade der Fußboden des Wintergartens muss einen besonders breiten Spagat hinlegen, um den Ansprüchen des Auges einerseits und einer Vielzahl anderer Einflüsse wie Temperaturschwankungen, Sonneneinstrahlung oder einer hohen Luftfeuchtigkeit andererseits gewachsen zu sein. Aber keine Sorge, natürlich gibt es genügend Wintergarten-Fußböden, denen dieser Spagat gelingt. In diesem Artikel erklären wir Ihnen, welche Unterschiede es bei Fußböden für Wintergärten gibt und wie Sie den optimalen Fußboden für Ihre Wohlfühl-Oase finden.
Was ist ein Wintergarten?
Bevor wir uns intensiver dem Thema Fußboden widmen, erklären wir den Begriff Wintergarten noch einmal genau: Ein Wintergarten ist eine verglaste Erweiterung des Wohnraums, die es ermöglicht, die Natur das ganze Jahr in ihrer vollen Pracht zu erleben. Wie eine Terrasse schafft der Wintergarten einen Übergang zwischen Innen- und Außenbereich, nur dass ein Wintergarten in Gegensatz zur Terrasse nicht nur ein Dach hat, sondern von allen Seiten verschlossen ist. Dadurch, dass die Begrenzung nach außen aus Glas besteht, ist der Wintergarten lichtdurchflutet und ermöglicht es den Besitzern, direkt in der Natur, aber dennoch im geschützten Innenraum zu sein. Daher kommt auch der Name „Wintergarten“: In dem verglasten Bereich des Gartens fühlt man sich schließlich auch im kalten Winter wohl.
Welche Merkmale muss ein Wintergarten-Fußboden haben?
In Wintergärten herrschen spezielle Bedingungen, die besondere Anforderungen an die Innenausstattung stellen. So muss auch der Bodenbelag diesen besonderen Ansprüchen, die durch Temperaturschwankungen, hoher Luftfeuchtigkeit und intensive Sonneneinstrahlung entstehen, genügen. Der Fußboden im Wintergarten sollte folgende Merkmale haben:
- Beständigkeit gegen Feuchtigkeit: Aufgrund der oft erhöhten Luftfeuchtigkeit im Wintergarten ist es wichtig, dass der Fußboden nicht anfällig für Schimmelbildung und Verformung ist.
- Temperaturbeständigkeit: Auch gegen Temperaturschwankungen muss der Fußboden im Wintergarten unanfällig sein. Bodenbeläge, die dieser Anforderung nicht genügen, verziehen sich, springen oder reißen.
- Pflegeleichtigkeit: Ein Bodenbelag, der sich leicht reinigen und pflegen lässt, ist im Wintergarten von Vorteil. Gerade durch das viele Sonnenlicht werden Verschmutzungen besonders leicht sichtbar und es muss regelmäßig gewischt werden.
- Robustheit: Der Fußboden des Wintergartens sollte möglichst resistent gegen mechanische Abnutzung und andere äußere Einflüsse sein.
- Ästhetik: Natürlich sollte der Fußboden des Wintergartens auch stilistisch etwas hermachen und sich nicht gerade mit der restlichen Hauseinrichtung beißen.
- Preis-Leistungs-Verhältnis: Wieviel der Fußboden des Wintergartens kosten sollte oder darf, lässt sich natürlich nicht so pauschal sagen. Auf ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis sollten Sie aber immer achten – vergleichen Sie also am besten Angebote, bevor Sie sich entscheiden.
Welche Merkmale der Fußboden eines Wintergartens sonst noch haben sollte, hängt von verschieden Faktoren ab, zum Beispiel von Ihrem persönlichen Geschmack und Budget, davon, ob er mit einer Fußbodenheizung kombiniert werden soll oder ob er in einem Kalt- oder Warm-Wintergarten Platz finden wird.
Fußboden für Warm-Wintergarten
Ein Warm-Wintergarten wird beheizt und kann das ganze Jahr über genutzt werden. Er ist oft auch mit Klimaanlage, Belüftung, Beleuchtung, Dämmung und einer Einrichtung, die der in anderen Wohnräumen ähnelt, ausgestattet. Für einen Warm-Wintergarten bieten sich praktisch alle Bodentypen an, die auch im Haus zum Einsatz kommen. Besonders beliebt sind folgende Bodenbelagstypen:
- Parkettboden: Ein Parkettboden aus Echtholz verleiht dem Warm-Wintergarten eine wohnliche und natürliche Atmosphäre. Parkett besteht meist aus versiegeltem Hartholz und ist dementsprechend robust. Auch die Optik ist unschlagbar. Die Vorzüge des Parketts haben allerdings auch ihren Preis – die Bodenart gehört zu den teuersten, die zur Auswahl stehen.
- Holzboden: Neben dem Parkett gibt es weitere Holzboden-Arten, die für einen Wintergarten in Frage kommen. Holz schafft generell eine wohnliche, warme Atmosphäre, ist langlebig und zugleich wärmedämmend. Jede Holzart bringt ihre eigenen Eigenschaften mit und auch die Preise variieren je nach Sorte. Auch wenn Holz nicht die günstigste Lösung darstellt, ist ein einfacher Holzboden dennoch preiswerter als Parkett. Wer sich für einen Holzboden im Wintergarten entscheidet, sollte unbedingt auf die Imprägnierung des Naturmaterials achten.
- Fliesen: Keramikfliesen sind äußerst robust und beständig gegen Feuchtigkeit. Sie sind in einer Vielzahl von Designs und Stilen erhältlich und können den Wintergarten optisch aufwerten. Sie sind außerdem sehr pflegeleicht.
- Naturstein: Auch Bodenplatten aus Naturstein sind für Wintergärten bestens geeignet. Sie sind robust, belastbar und langlebig. Langeweile kommt mit ihnen nicht auf, denn jeder Stein ist ein Unikat und mit der Wahl der Steinsorte wählt man zugleich zwischen verschiedenen Farbtönen und Musterungen, die dem Wintergarten einen einzigartigen Charakter verleihen können. Beliebt sind zum Beispiel Granit, Marmor, Quarzit, Sandstein oder Gneis.
- Laminat: Laminatböden sind kostengünstig und einfach zu pflegen und verlegen. Moderne Laminatböden können täuschend echte Holz- oder Fliesenoptiken bieten und machen optisch viel her. Sie sind vor allem für Wohn-Wintergärten geeignet, in denen keine zu hohe Luftfeuchtigkeit, sondern ähnliche Bedingungen wie in den Wohnräumen herrschen.
- WPC (Wood-Plastic Composite): WPC ist ein Verbundwerkstoff aus Holz und Kunststoff, der sich gut für Wintergärten eignet. Er ist witterungsbeständig, pflegeleicht, langlebig und optisch kaum von Echtholz zu unterscheiden. Man sollte allerdings darauf achten, dass man hochwertige WPC-Dielen kauft, ansonsten weist der Bodenbelag nicht unbedingt alle genannten Eigenschaften auf und sieht vor allem nicht schön aus.
- PVC: Auch PVC kann man in Wintergärten verlegen, was eine sehr preiswerte Lösung darstellt. Das Verlegen von PVC-Boden ist einfach und kann von jedem Wintergartenbesitzer selbst durchgeführt werden.
- Vinyl: Rigid Vinyl ist eine moderne Fußboden-Option mit zahlreichen Vorteilen. Vinyl ist sehr robust, langlebig, einfach zu montieren, umweltfreundlich und meist mit integrierter Trittschalldämmung versehen. Feuchtigkeit ist kein Problem für die Vinyl-Trägerplatten aus Naturmaterialien in Holzoptik.
- Linoleum: Linoleum ist eine relativ preisgünstige Art von Bodenbelag, die zudem einfach selbst zu verlegen ist. Linoleum ist außerdem temperatur- und feuchtigkeitsbeständig und in zahlreichen verschiedenen Farben und Designs erhältlich, so dass man mit dieser Art von Fußboden einen stilvollen Raum erschaffen kann.
Fußboden für Kalt-Wintergarten
Ein Kalt-Wintergarten wird nicht beheizt und unterliegt stärkeren Temperaturschwankungen als ein Warm-Wintergarten. Deswegen kommen für einen Kalt-Wintergarten vor allem sehr robuste und beständige Materialien zum Einsatz, die sich bei Temperaturschwankungen nicht verformen oder reißen. Folgende Bodenbeläge kommen in Frage:
- Fliesen: Fliesen sind die ideale Wahl für Kalt-Wintergärten, da sie sowohl Feuchtigkeit als auch Temperaturschwankungen problemlos standhalten. Sie sind leicht zu reinigen und bieten zahlreiche gestalterische Möglichkeiten.
- Stein: Natursteinböden wie Marmor oder Granit sind äußerst widerstandsfähig und verleihen dem Raum eine elegante Note. Sie sind allerdings teurer als Fliesen und auch die Verlegung ist etwas aufwendiger.
- Beton: Betonböden sind äußerst robust und können in verschiedenen Farben und Oberflächenstrukturen gestaltet werden. Sie passen besonders gut zu einem industriellen oder modernen Stil.
Auch manche der oben genannten Bodenbeläge können bedingt für Kalt-Wintergärten genutzt werden. Allerdings hängt das von den weiteren Umständen ab, zum Beispiel davon, wie tief die Temperaturen im Wintergarten fallen.
Geeignete Fußböden für den Wintergarten
Welcher Fußboden für einen Wintergarten geeignet ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Natürlich spielt der eigene Geschmack eine Rolle. Vielleicht auch der Einrichtungsstil des restlichen Hauses, zu dem der Look des Wintergartens passen sollte. Auch das Budget, das Ihnen zur Verfügung steht, wird die Wahl des Fußbodens beeinflussen. Sehr wichtig ist auch die Art des Wintergartens: Für einen Warm-Wintergarten kommen wesentlich mehr unterschiedliche Bodenbeläge in Frage als für einen Kalt-Wintergarten. Bei der beheizten Wintergarten-Variante können zum Beispiel Parkett- und Holzböden, Fliesen, Laminat, WPC, Vinyl oder Linoleum verwendet werden, während man für Kalt-Wintergärten hauptsächlich auf temperatur- und witterungsbeständige Materialien wie Fliesen, Naturstein oder Beton zurückgreifen kann. Fast jede Art von Boden gibt es in unterschiedlicher Qualität und man sollte sich gründlich mit einem Angebot befassen, bevor man eine Kaufentscheidung trifft.
Wer genau darauf keine Lust hat und ohne langwierige Recherche zu sämtlichen Einzelkomponenten des Wintergartens am liebsten schon möglichst bald in seinem wohligen Extra-Raum sitzen möchte, der kann sich ein Wintergarten Komplettangebot machen lassen. Profis kümmern sich dann um alles und nehmen Ihnen viele Entscheidungen ab. Während es für die einen die reinste Freude ist, Fußböden, Designs und Farben auszuwählen, ist genau dies für andere der reinste Graus und ein Zeitfresser. Sie können aber auch einen Mittelweg zwischen Komplettangebot und völligem DIY wählen – zum Beispiel, indem Sie bestimmte Arbeiten an Ihrem Wintergarten, wie das Verlegen des Fußbodens, an Handwerker delegieren und andere selbst ausführen.